Scheuer fordert im Tarifstreit bei der Bahn Rückkehr an Verhandlungstisch
Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn (DB) hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beide Seiten erneut aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Er hoffe, "dass die Streikenden und Streitenden durch erneute Angebote der Deutschen Bahn wieder zurück an den Verhandlungstisch kommen", sagte Scheuer am Montag in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". "Wir bereiten alles vor, um das zu begleiten", fügte er hinzu.
Die Bahn hatte am Sonntag Verhandlungen über eine Corona-Prämie angeboten, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wies es als "Nebelkerze" zurück. GDL-Chef Claus Weselsky betonte im ZDF-Morgenmagazin, es sei nicht klar, ob die Prämie "hundert oder 600 Euro" betrage.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) bestreikt seit den frühen Morgenstunden erneut den Personenverkehr der Deutschen Bahn (DB). Im Fernverkehr fahren demnach bundesweit etwa 25 Prozent der Züge. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr sollen rund 40 Prozent der Züge fahren - es gebe jedoch starke regionale Unterschiede, teilte die Bahn mit. Streikschwerpunkt seien die östlichen Bundesländer.
Es handelt sich um die zweite Streikwelle im aktuellen Tarifkonflikt zwischen GDL und DB. Bereits seit Samstagabend bestreikt die GDL den Güterverkehr der Deutschen Bahn. Enden sollen die Arbeitsniederlegungen am Mittwochmorgen um 02.00 Uhr.
Im Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft eine zweistufige Lohnerhöhung von 3,2 Prozent, eine Corona-Prämie von 600 Euro und bessere Arbeitsbedingungen. Die Bahn bietet zwar 3,2 Prozent mehr Lohn, will die Stufen aber später umsetzen und eine längere Laufzeit.
(M. Taylor--BTZ)