Deutsche Bank erzielt im zweiten Quartal Nettogewinn von 692 Millionen Euro
Die Deutsche Bank hat trotz gesunkener Einnahmen und Rückstellungen wegen eines Gerichtsurteils ihren Quartalsgewinn deutlich gesteigert. Der Nettogewinn betrug im zweiten Quartal 692 Millionen Euro - nach einem Verlust von 77 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte.
Die Einnahmen sanken indes zwischen April und Juni insgesamt um ein Prozent auf 6,2 Milliarden Euro, da sich die Märkte im zweiten Quartal "normalisierten", wie die Bank weiter mitteilte. In der Investmentbank verringerten sich die Erträge gar um elf Prozent und betrugen zuletzt 2,4 Milliarden Euro, die Einnahmen der Unternehmensbank schrumpften im Vorjahresvergleich um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sprach von einem "guten Weg" zum Renditeziel der Bank von acht Prozent im kommenden Jahr. "Alle Geschäftsbereiche sind profitabler geworden", fuhr er fort. Indes wäre der Quartalsgewinn ohne das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) im April zur Zustimmung von Kunden zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen "noch höher ausgefallen", teilte die Bank mit. Sie bezifferte die damit verbundenen Einbußen auf 226 Millionen Euro.
Sewing ist seit 2018 Deutsche-Bank-Chef. Unter seiner Führung beschloss die Bank einen weitreichenden Umbau und die Streichung von tausenden Stellen. Ende Juni hatte die größte deutsche Bank weltweit noch 83.800 Beschäftigte - das waren 3000 weniger als zum Zeitpunkt vor einem Jahr. Bis Ende 2022 soll die Zahl der Beschäftigten weiter auf 74.000 gesenkt werden.
Für 2022 erhöhte die Bank angesichts der "Fortschritte bei ihrer Transformation" ihren Ausblick. Sie rechnet nun vor allem mit höheren Erträgen als noch im Dezember 2020 prognostiziert.
(D. Wassiljew--BTZ)