Abend- und Wochenendarbeit hat in Deutschland zugenommen
In Deutschland hat die Abend- und Wochenendarbeit in den vergangenen rund 30 Jahren deutlich zugenommen. 2019 arbeitete fast jeder fünfte (18 Prozent) Erwerbstätige regelmäßig abends, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag zum Tag der Arbeit am 1. Mai mitteilte. Nachts arbeiteten rund zehn Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig oder gar ständig. Auch die Arbeit am Wochenende ist demnach verbreiteter als früher.
Nahezu jede oder jeder vierte Erwerbstätige (24,1 Prozent) arbeitete 2019 regelmäßig an Samstagen; der Sonntag war zuletzt für etwa jede oder jeden achten (12,8 Prozent) regelmäßig ein Arbeitstag, wie die Statistiker weiter mitteilten. Vor allem Selbständige sind demnach am Wochenende im Einsatz.
Schon vor der Corona-Pandemie konnte sich laut Statistik fast die Hälfte der Erwerbstätigen hierzulande die Arbeitszeit flexibel einteilen: 21 Prozent konnten komplett frei über ihre Arbeitszeit verfügen, weitere 28 Prozent zumindest teilweise. Der Anteil von insgesamt 49 Prozent ist deutlich höher als im EU-Durchschnitt mit 39 Prozent.
Kaum verändert in den letzten Jahrzehnten hat sich das Ausmaß überlanger Arbeit, wie die Statistiker erklärten. 1991 betrug der Anteil derjenigen mit gewöhnlich mehr als 48 Stunden Arbeit pro Woche 10,3 Prozent, 2019 lag der Anteil bei 9,7 Prozent. Zum Alltag gehören überlange Arbeitszeiten besonders für Selbständige. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind es vor allem Führungskräfte, die sehr lange arbeiten - der Anteil beträgt 30,3 Prozent.
(A. Lefebvre--BTZ)