China verbietet Import von Schweinefleisch aus Deutschland
Nach dem Auftreten eines ersten Falls von Schweinepest in Deutschland hat China ein Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. "Es ist verboten, Schweine, Wildschweine und daraus hergestellte Produkte direkt oder indirekt aus Deutschland einzuführen", teilten die chinesischen Zollbehörden sowie das Landwirtschaftsministerium am Samstag in Peking mit. Sollte dies doch geschehen, werde die Ware vernichtet oder zurückgeschickt.
Für die deutschen Schweinehalter ist die Entscheidung der chinesischen Behörden, mit der allerdings nach dem Fund eines infizierten Wildschweins gerechnet worden war, ein herber Schlag. Deutschland ist der größte Produzent von Schweinefleisch in Europa, ein beachtlicher Teil der Exporte ging bisher nach China. Nach einem Schweinepest-Ausbruch in der VolksrepubliK im vergangenen Jahr hatten dort Millionen Schweine getötet und die Kadaver vernichtet werden müssen.
Am Donnerstag war im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis bei einem dort gefundenen Wildschwein die Tierseuche nachgewiesen worden. Diese grassiert schon länger im benachbarten Polen. Um die Fundstelle wurden ein Sperrkreis mit einem Radius von drei Kilometern und eine Gefährdungszone mit einem Radius von 15 Kilometer eingerichtet.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sowie die Gesundheits- und Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) und Innenminister Michael Stübgen (CDU) informierten sich am Samstag vor Ort über die Schutzmaßnahmen, insbesondere den Bau eines Elektrozauns um die Drei-Kilometer-Sperrzone und das Aufstellen von Warnschildern.
Für die Sperrzone gilt ein weitgehendes Betretungsverbot. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine hingegen ist die Seuche tödlich. Bei einer Ausbreitung würden den Schweinehaltern in ganz Deutschland schwere wirtschaftliche Einbußen drohen, weit über die Folgen des chinesischen Importverbots hinaus.
(O. Karlsson--BTZ)