![Arbeitsmarktforscher erwarten mindestens 90.000 Arbeitslose mehr im Jahr 2020](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/fd/cc/02/Arbeitsmarktforscher-erwarten-minde-2020-03-20.jpg)
Arbeitsmarktforscher erwarten mindestens 90.000 Arbeitslose mehr im Jahr 2020
![Arbeitsmarktforscher erwarten mindestens 90.000 Arbeitslose mehr im Jahr 2020](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/fd/cc/02/Arbeitsmarktforscher-erwarten-minde-2020-03-20.jpg)
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet mit einem Anstieg um rund 90.000 Arbeitslose in diesem Jahr im Vergleich zu 2019, wenn wegen der Corona-Pandemie ein Teil der Wirtschaftstätigkeit für sechs Wochen ausfällt und danach über einen ebenso langen Zeitraum zur Normalität zurückkehrt. In diesem Fall werde die Zahl der Arbeitslosen auf rund 2,36 Millionen im Jahresdurchschnitt ansteigen, erklärte das IAB am Freitag.
"Käme es aber zu zweieinhalbmonatigen Ausfällen mit einer verzögerten Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit erst bis zum Jahresende, so könnte die Arbeitslosenzahl zeitweise die Marke von drei Millionen überschreiten", erläuterte IAB-Forscher Enzo Weber. Er warnte gleichzeitig vor den Unsicherheiten aller Prognosen in Zeiten der Corona-Pandemie.
Bei einem vorübergehenden Effekt der Corona-Ausbreitung gehe das IAB davon aus, dass der Arbeitsmarkt insgesamt noch relativ robust bleiben könne. Bei vorübergehenden und externen Schocks trete typischerweise "Arbeitskräftehorten" auf: Die Unternehmen versuchen, ihre Beschäftigten zu halten, auch mit Hilfe von Kurzarbeitergeld.
Andererseits gebe es aber "neuartige Herausforderungen" gerade in Bereichen, die üblicherweise weniger von Konjunkturschwankungen betroffen seien, warnte Weber. Gegebenenfalls müssten "weitere drastische Stützungsmaßnahmen ins Auge gefasst werden", erklärte er.
(D. Wassiljew--BTZ)