![Neue Uni-Professuren für Radverkehr sollen Fahrradfahrern den Rücken stärken](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/cd/78/45/Neue-Uni-Professuren-f--r-Radverkeh-2020-02-06.jpg)
Neue Uni-Professuren für Radverkehr sollen Fahrradfahrern den Rücken stärken
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Bessere Planung von Radwegen im Stadtverkehr oder die Bedeutung des Fahrrads im ländlichen Raum - Themen wie diese sollen künftig in einem eigenen Studienfach an sieben deutschen Hochschulen beleuchtet werden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) übergab am Donnerstag in Berlin die Förderbescheide für entsprechende Stiftungsprofessuren in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Kassel, Wiesbaden, Wildau, Wolfenbüttel und Wuppertal.
"Radverkehr muss als gleichberechtigtes Verkehrsmittel von Anfang an mitgedacht werden - sei es in der Gesetzgebung, in der Verkehrsplanung oder in der Innovationsforschung", erklärte Scheuer. "Deshalb fördern wir den Radverkehr jetzt als Uni-Fach."
Dadurch sollten Radfahrern "Verbündete" an die Seite gestellt werden, "die ihr Know-how in Zukunft gezielt vor Ort und in den Städten und Kommunen einsetzen können", erklärte der Minister. Ziel ist demnach, den Umstieg aufs Rad, der auch bei der Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eine Rolle spielen soll, attraktiver zu machen.
Konkret soll es bei den Professuren darum gehen, den Radverkehr in Forschung und Lehre zu verankern. Dies umfasst nach Angaben von Scheuers Ministerium etwa die Bereiche Infrastrukturplanung, Mobilitätsmanagement oder fahrradfreundliche Gesetzgebung.
Insgesamt 33 Hochschulen hatten ihr Interesse bekundet. An den sieben ausgewählten Standorten sollen nun noch in diesem Jahr die Verfahren zur Einrichtung der Professuren beginnen, die das Verkehrsministerium mit insgesamt 8,3 Millionen Euro fördert.
Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland VCD begrüßte die Einrichtung der Stiftungsprofessuren für Radverkehr als überfälligen Schritt. "Dass das Thema Fahrradfahren stärker in Bildung und Forschung verankert wird, hatten wir schon länger gefordert", erklärte die VCD-Sprecherin für Radverkehr, Anika Meenken. "Denn die Verkehrswende erreichen wir nicht ohne einen Ausbau des Radverkehrs." Das Fahrrad könne allerdings nur "zum gleichberechtigten Verkehrsmittel der Zukunft werden, wenn wir ihm mehr Platz auf unseren Straßen verschaffen".
Die Grünen-Bundestagsfraktion kritisierte die Fördermittel als zu gering. In den vergangenen zehn Jahren sei für knapp 5000 Auto- und Straßenforschungsprojekte "der enorme Betrag von über zwei Milliarden Euro durch die Bundesregierung ausgegeben" worden, erklärte der Obmann im Verkehrsausschuss und Sprecher der Fraktion für städtische Mobilität und Radverkehr, Stefan Gelbhaar.
(C. Fournier--BTZ)