U-Bahnen und Busse in Berlin stehen wegen BVG-Warnstreiks still
In der Hauptstadt sind am Montag wegen eines Warnstreiks sämtliche U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ausgefallen. "Es fährt gar nichts", teilte das Verkehrsunternehmen mit. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem 24-stündigen Ausstand ab 03.00 Uhr morgens aufgerufen. Er wisse von keinen Streikbrechern, sagte der Sprecher für den Verdi Landesbezirk Berlin-Brandenburg, Andreas Splanemann.
Auch die Verwaltungen und Werkstätten der BVG wurden bestreikt. Die Beschäftigten des Unternehmens hatten seit Mitte Februar bereits zwei Mal die Arbeit niedergelegt - jeweils für mehrere Stunden. Weil diese kürzeren Streiks bisher keine Wirkung gezeigt hätten, müsse der Ausstand jetzt eben 24 Stunden dauern, sagte Verdi-Sprecher Splanemann. Die bisherigen Tarifgespräche seien "atmosphärisch schwierig" verlaufen.
Verdi verhandelt für die rund 14.500 Beschäftigten der BVG und des Tochterunternehmens Berlin Transport. Die Gewerkschaft fordert eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 36,5 Stunden und deutlich höhere Gehälter. Die Verkehrsbetriebe boten den Arbeitnehmern zuletzt ein Plus von 90 Millionen Euro pro Jahr - damit bekämen sie im Schnitt monatlich rund 450 Euro mehr Gehalt.
Laut Verdi sind in den 90 Millionen Euro allerdings auch die Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigten enthalten. Zudem fielen die Steigerungen zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen zu ungleichmäßig aus, kritisierte die Gewerkschaft.
Ob das Geld anders aufgeteilt werde, "kann man gerne am Donnerstag besprechen", teilte eine BVG-Sprecherin mit. Dann steht eine weitere Runde der Tarifgespräche an.
(O. Joergensen--BTZ)