Verbände fordern wegen Nitratbelastung im Grundwasser Politik zum Handeln auf
Angesichts der weiterhin hohen Grundwasserbelastung durch Nitrat fordern Wasserverbände, Umweltorganisationen und die Gewerkschaft Verdi die Bundesregierung zum Handeln auf. "Die Bundesregierung muss endlich die Düngeverordnung entsprechend der EU-Vorgaben verschärfen", forderten die zwölf Verbände am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. Die bisher vorgesehenen Regelungen für die besonders gefährdeten Gebiete reichten nicht aus. Das eigentliche Ziel der aktuellen Düngeverordnung, die Nitrateinträge wirksam zu reduzieren, würde durch die vielen Ausnahmeregelungen konterkariert.
Nitrat gelangt vor allem über das Düngen in der Landwirtschaft ins Wasser. Gelinge es nicht, die Nitratbelastung durch Gülle und andere stickstoffhaltige Düngemittel merklich zu reduzieren, drohten durch die Wasseraufbereitung Kostensteigerungen für die Verbraucher, warnen die Verbände. Um bis zu 60 Prozent könnten die Trinkwasserpreise in besonders betroffenen Regionen Berechnungen zufolge steigen.
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hatte im vergangenen Jahr geurteilt, dass Deutschland jahrelang nicht genug gegen die zu hohe Nitratbelastung in seinen Gewässern unternommen hatte. Deutschland verstieß damit gegen die europäische Nitratrichtlinie.
Belastetes Wasser ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Wenn sie es trinken, kann dies die Sauerstoffversorgung ihrer Zellen mindern. Die Verbände informieren seit längerem auf der gemeinsamen Internetplattform www.guelleverschmutzung-stoppen.de über die Nitratproblematik.
(Y. Rousseau--BTZ)