Wirtschaft: Fusionspläne von Siemens und Alstom weiter ungewiss
Die Pläne für eine Fusion der Bahnsparten des deutschen Siemens-Konzerns mit der französischen Alstom sind ungeachtet neuer Zusagen an Brüssel ungewiss. Der französische Zughersteller bestätigte am Montag in Paris, dass beide Unternehmen der EU-Kommission erneut Zugeständnisse gemacht hätten. "Dennoch gibt es weiter keine Sicherheit, dass der Inhalt dieses Vorschlags ausreicht, um die Sorgen der Kommission zu beschwichtigen", erklärte Alstom.
Nach Angaben aus dem französischen Unternehmen wollen die beiden Fusionspartner die Technologie für Hochgeschwindigkeitszüge nun doch länger teilen als zunächst geplant und auch Ländern außerhalb der EU Lizenzen zugänglich machen. Die Entscheidung der Brüsseler Wettbewerbshüter wird bis zum 18. Februar erwartet.
Siemens und Alstom hatten vor über einem Jahr vereinbart, ihre Eisenbahntechnik zu einem Unternehmen zusammenzulegen. Die Regierungen in Berlin und Paris unterstützen diesen "Airbus der Schiene" mit einem geschätzten Jahresumsatz von 15,6 Milliarden Euro.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager äußerte jedoch wiederholt Bedenken. So sagte sie, "man kann keine europäischen Champions schaffen mit Fusionen, die dem Wettbewerb schaden". Die von Siemens und Alstom angeführte Konkurrenz chinesischer Anbieter sei zwar ein valides Argument. Der europäische Markt funktioniere aber anders.
(F. Dumont--BTZ)