Huawei-Gründer weist Spionagevorwürfe gegen seinen Konzern zurück
Der Gründer des chinesischen Telekommunikationskonzerns Huawei hat jegliche Vorwürfe der Spionage für die Regierung in Peking zurückgewiesen. "Ich liebe mein Land und ich unterstützte die Kommunistische Partei", sagte Ren Zhengfei in einem seltenen Interview mit ausländischen Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtete. "Aber ich werde nichts tun, was der Welt schadet." Er sehe keine enge Verbindung zwischen seinen politischen Überzeugungen und den Geschäften von Huawei.
Der chinesische Konzern steht seit längerem in der Kritik. Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster. In mehreren Ländern wird dem Unternehmen allerdings eine zu große Nähe zu den Behörden in Peking vorgeworfen. Die USA drängen ihre Verbündeten aufgrund von Sorgen um die Cybersicherheit zudem dazu, Huawei-Technik nicht zu verwenden.
Anfang Dezember war in Kanada Rens Tochter, die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou, festgenommen worden. Washington legt der Unternehmerin Verstöße gegen die Iran-Sanktionen zur Last und fordert ihre Auslieferung. Vor einer Woche wurde in Polen zudem ein Huawei-Mitarbeiter wegen Spionageverdachts festgenommen. Der dortige Geheimdienst wirft ihm sowie einem ebenfalls festgenommenen Polen vor, zum Nachteil des Landes für den chinesischen Geheimdienst gearbeitet zu haben.
Ren wies in dem Interview nun zurück, in regelmäßigem Kontakt mit der chinesischen Regierung zu stehen. Der Huawei-Konzern würde auch jede Forderung Pekings zurückweisen, sensible Informationen seiner Kunden zu teilen, sagte er. Zum Fall seiner Tochter sagte er, er vermisse sie sehr. Meng ist zwar mittlerweile auf Kaution frei, das Verfahren zu ihrer Auslieferung an die USA läuft aber noch.
(O. Joergensen--BTZ)