
Stromerzeugung aus Erdgas geht wegen hoher Preise um fast 40 Prozent zurück

Die stark gestiegenen Preise für Erdgas haben zu einem deutlichen Rückgang der Stromerzeugung mit diesem Brennstoff geführt: Die Stromeinspeisung aus Erdgas sank im dritten Quartal um 38,9 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Wichtigster Energieträger in den Monaten von Juli bis September die Kohle, die Stromerzeugung stieg hier um 22,5 Prozent im Vorjahresvergleich.
Der Anteil der Kohle an der insgesamt eingespeisten Strommenge betrug damit 31,9 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Im ersten Halbjahr 2021 hatte dieser Anteil noch bei 27,1 Prozent gelegen.
Der Anteil fossiler Energieträger insgesamt betrug demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres 56 Prozent. Im vergangenen Jahr waren noch fast 52 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt worden.
Im dritten Quartal lag die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien um 0,8 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums - die Erzeugung aus Windkraft nahm um zwei Prozent ab, die aus Photovoltaik um 2,8 Prozent. Deutlich zu - um 19 Prozent - nahm dagegen der Strom aus Wasserkraft. Aus dieser Quelle stammen hierzulande allerdings nur rund vier Prozent der gesamten Strommenge.
Deutschland importierte im dritten Quartal deutlich mehr Strom aus dem Ausland: Die Menge stieg um 13,6 Prozent im Vorjahresvergleich, wobei sich die Einfuhren aus Frankreich mehr als verdoppelten. Doch auch der Stromexport wuchs, und zwar um 8,9 Prozent. Insgesamt führte Deutschland laut Statistik weiterhin deutlich mehr Strom aus als ein.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)