IWF-Chefin Georgieva darf nach Vorwürfen wegen China-Bericht im Amt bleiben
Die wegen der angeblichen Schönung eines Berichts zugunsten Chinas unter Druck geratene IWF-Chefin Kristalina Georgieva darf ihr Amt behalten. "Nach Prüfung aller vorgelegten Beweise" erklärte das Exekutivdirektorium des Internationale Währungsfonds (IWF) am Montagabend "sein volles Vertrauen" in die 68-Jährige, die ihre Aufgaben "weiterhin effektiv" erfüllen werde. Georgieva begrüßte die Entscheidung und bekräftigte, die Anschuldigungen gegen sie seien "unbegründet".
Mitte September war ein Gutachten der Anwaltskanzlei WilmerHale bekannt geworden, das vom Ethikausschusses der Weltbank in Auftrag gegeben worden war. Demnach soll die Bulgarin in ihrer Zeit als Weltbank-Vizechefin die Schönung eines Berichts zum Geschäftsklima in China veranlasst haben. Sie habe Mitarbeiter unter Druck gesetzt, damit China im Lagebericht "Doing Business" aus dem Jahr 2018 nicht um mehrere Plätze abrutschte, so die Gutachter.
Das IWF-Leitungsgremium tagte insgesamt achtmal zu den Vorwürfen. Laut eigenen Angaben kam es dabei zu dem Fazit, "dass die während der Überprüfung vorgelegten Informationen nicht schlüssig belegen", dass Georgieva "eine unangemessene Rolle" bei der Erstellung des Berichts gespielt hatte. Georgieva hatte im Oktober 2019 die Führung des IWF übernommen. Sie hatte die Anschuldigungen stets bestritten.
(A. Madsen--BTZ)