USA kündigen "offene Gespräche" mit China über Handelsfragen an
Im Handelskonflikt mit China hat die US-Regierung "offene Gespräche" mit China über nicht eingehaltene Absprachen angekündigt. China sei Verpflichtungen zugunsten bestimmter US-Industriezweige wie der Landwirtschaft eingegangen, "die wir durchsetzen müssen", hieß es im Text zu einer Rede, die die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Montagvormittag (Ortszeit) halten sollte. Dazu solle es in den kommenden Tagen offene Gespräche geben.
Laut Redetext wollte Tai zudem den Start eines neuen Verfahrens verkünden, mit dem Güter von den unter der Vorgängerregierung unter Donald Trump gegen China verhängten Strafzöllen ausgenommen werden können. Einflussreiche US-Unternehmensgruppen hatten die Regierung von Präsident Joe Biden Anfang August aufgefordert die Strafzölle zu senken, da sie letztlich von den Importeuren gezahlt werden und für US-Firmen die Kosten erhöhen.
Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt liefern sich seit 2018 einen erbitterten Handelskonflikt, in dem sie sich gegenseitig mit massiven Strafzöllen überzogen. Mitte Januar vergangenen Jahres unterzeichneten beide Seiten schließlich ein Teilabkommen. Darin sagte Peking zu, mehr US-Güter zu importieren und geistiges Eigentum zu respektieren. Die USA verzichteten im Gegenzug auf neue Strafzölle und senkten teilweise bestehende Zölle.
Insgesamt bereiteten Chinas "staatszentrierte und nicht marktkonforme Handelspraktiken" weiterhin "ernste Sorgen", hieß es in Tais Redetext. Washington werde das gesamte Spektrum der vorhandenen Werkzeuge nutzen und neue Werkzeuge entwickeln, um die US-Wirtschaftsinteressen gegen "schädliche Taktiken und Vorgehensweisen zu verteidigen". Im Mittelpunkt stehe dabei die Zusammenarbeit mit befreundeten Wirtschaftsmächten, um faire und offene Märkte zu schaffen.
(A. Walsh--BTZ)