Roaming-Gebühren: EU einigt sich auf Aussetzung bis 2032
Die EU-Mitgliedstaaten und Unterhändler des Europäischen Parlaments haben sich auf eine Verlängerung der ursprünglich bis Juni 2022 geltenden Abschaffung von Roaming-Gebühren geeinigt. Zusätzliche Kosten für die Telefon- oder Internetnutzung im EU-Ausland werden für weitere zehn Jahre bis 2032 ausgesetzt, wie der Rat der EU am Donnerstag mitteilte.
"Die erneuerten Roaming-Regeln werden dafür sorgen, dass Menschen weiterhin bei Reisen in anderen EU-Ländern telefonieren, SMS schreiben und im Internet surfen können, ohne Angst vor ihrer Telefonrechnung haben zu müssen", erklärte der Rat. Die EU-Kommission begrüßte die Einigung. Auslandsreisen ohne Sorgen über hohe Telefonrechnungen seien "ein greifbarer Teil des EU-Binnenmarktes für alle Europäer", teilte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton mit.
Die Europaabgeordnete Angelika Niebler (CSU) nannte die Abschaffung der Roaming-Gebühren "eine europäische Erfolgsgeschichte", die mit der Einigung fortgeschrieben werde.
Der nun gefundene Kompromiss erhöht gleichzeitig die Obergrenze der Kosten, die Anbieter in den einzelnen Ländern für die Nutzung ihrer Telekommunikationsnetze in Rechnung stellen dürfen.
Roaming-Gebühren werden für die Nutzung ausländischer Mobilfunknetze erhoben. Für Mobilfunkgespräche innerhalb der EU sowie Island, Liechtenstein und Norwegen wurden sie 2007 zunächst begrenzt und dann schrittweise gesenkt. Zum 15. Juni 2017 wurden sie dann vollständig abgeschafft.
Der vorläufigen Einigung auf eine Verlängerung müssen der Rat und das EU-Parlament noch formell zustimmen.
(U. Schmidt--BTZ)