Para-Sprinterin Bensusan holt Silber
Sprinterin Irmgard Bensusan hat in Tokio ihre vierte Silbermedaille bei Paralympischen Spielen gewonnen. Die 30-Jährige lief bei strömendem Regen die 200 m in der Startklasse T64 in 26,58 Sekunden, zur siegreichen Niederländerin Marlene van Gansewinkel fehlten 36 Hundertstel. Die Leverkusenerin hatte in Rio 2016 über 100 m, 200 m und 400 m schon jeweils Silber geholt.
"Ich habe mein Bestes gegeben", sagte Bensusan: "Leider war eine besser an dem Tag. Ich kann stolz auf mich selbst sein. Silber ist trotzdem eine Medaille. Ich finde, ich habe Silber gewonnen."
Die gebürtige Südafrikanerin hatte sich im Alter von 18 Jahren bei einem Hürdensturz schwer verletzt, der rechte Unterschenkel blieb wegen einer Nervenschädigung teilweise gelähmt. Es folgten dunkle Jahre mit Depressionen, der Sport half ihr, aus ihrem von ihr selbst betitelten "schwarzen Loch" herauszukommen. Für die Para-Leichtathletik zog es Bensusan nach Deutschland, 2019 wurde sie Doppelweltmeisterin.
Die Chance auf Gold hat sie auch in Tokio noch, am Donnerstag stehen die 100 m auf dem Programm. Deshalb werde sie ihre Medaille auch nicht feiern, sagte Bensusan: "Ich gehe jetzt ins Bett, schlafe mich aus, ruhe mich aus, und dann gehts am Donnerstag weiter." Außerdem gewann Kugelstoßer Sebastian Dietz am Dienstag für die deutschen Leichtathleten Bronze.
(P. Hansen--BTZ)