Sachsenring-GP: "Werden dieses Jahr kein Geld verdienen"
Gerd Ennser (62), neuer Sportpräsident des Veranstalters ADAC, denkt mit Blick auf den deutschen Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring langfristig. "Wir werden dieses Jahr kein Geld verdienen", sagte Ennser der Bild-Zeitung: "Wir werden gute Jahre haben. Da muss man ein, zwei die nicht gut laufen, in Kauf nehmen."
Das Großevent, das 2011 beim Rekord am gesamten Wochenende 230.133 Fans anzog, findet diesmal ohne Zuschauer statt. Es sei aber "extrem wichtig, den Grand Prix in diesem Jahr zu haben", betonte Ennser. Beim Motorsport müsse der ADAC jedoch "auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten".
Dass anders als bei den Spielen der Fußball-EM in München keine Besucher kommen dürfen, liege an "technischen Gründen. In München gibt es Sitzplätze, die gekennzeichnet und beschränkt sind. Der Sachsenring hat allerdings keine festen Tribünen. Die zu installieren dauert mindestens acht Wochen", so Ennser.
"Also hätten wir Ende April mit dem Aufbau beginnen müssen. Doch zu dem Zeitpunkt wusste keiner, wie die Pandemie sich entwickelt", erklärte Ennser, "wir mussten einen Kompromiss eingehen, der uns nicht gefiel, aber den Grand Prix rettet." Der Vertrag für den Sachsenring läuft bis 2026.
Richter Ennser hatte im Mai die Nachfolge von Hermann Tomczyk (70) angetreten, der aus Altersgründen nicht für eine siebte Amtszeit kandidieren durfte.
(A. Bogdanow--BTZ)