"Fantastisch": Italien schenkt seinen Fans "weiter Freude"
Der Einzug ins EM-Achtelfinale hatte für Italiens Trainer Roberto Mancini nicht nur aus sportlicher Sicht eine besondere Bedeutung. "Das Weiterkommen widme ich allen, die gelitten haben und die immer noch leiden", sagte Mancini nach dem 3:0 (1:0) der Squadra Azzurra gegen die Schweiz in Bezug auf die Corona-Pandemie, die Italien hart getroffen hat. Man wolle den Menschen "weiter Freude schenken", ergänzte der gefeierte Doppeltorschütze Manuel Locatelli.
Dies ist den Azzurri mit begeisterndem Offensivfußball bisher glänzend gelungen. Im Eiltempo qualifizierte sich Italien für die K.o.-Runde - und rückt immer stärker in die Favoritenrolle. Doch davon wollte Mancini auch nach einer weiteren magischen Nacht von Rom nichts wissen.
"Das war fantastisch, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagte der 56-Jährige nach Toren von Locatelli (26./52.) und des Ex-Dortmunders Ciro Immobile (89.). Es gebe Mannschaften wie Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und den Weltranglistenersten Belgien, "die sich in den letzten Jahren entwickelt haben und die einen Schritt voraus sind".
Aber, fügte Mancini an: "Im Fußball kann alles passieren, man muss mit allem rechnen." Vor allem mit den bärenstarken Azzurri, die der Schweiz wie schon der Türkei (3:0) zum EM-Auftakt keine Chance ließen.
"Ich habe das Glück, fantastische Spieler zu haben, die Lust haben, die Spaß haben und die auch mal ins Risiko gehen", lobte der Coach sein Team, das seine Superserien ausbaute: Italien feierte den zehnten Sieg in Folge ohne Gegentor und ist seit 29 Spielen ungeschlagen. Kein Wunder, dass die Tifosi längst vom ersten EM-Titel seit 53 Jahren träumen.
Am Sonntag (18.00 Uhr) geht es gegen Wales nun um den Gruppensieg, die Schweiz muss dagegen um das Minimalziel Achtelfinale bangen. Ein Sieg gegen die Türkei in Baku ist Pflicht.
"Das Resultat und unsere Leistung sind enttäuschend", sagte Trainer Vladimir Petkovic und forderte von seinen Profis um Granit Xhaka eine Reaktion: "Wir müssen nach vorne schauen und bereit sein, das Entscheidungsspiel gegen die Türkei zu gewinnen und die Chance auf das Achtelfinale zu nutzen."
(A. Lefebvre--BTZ)