Titelverteidigerin Swiatek scheitert an Kraftpaket Sakkari: Überraschendes Halbfinale in Paris
Die Titelverteidigerin ist an einem Kraftpaket gescheitert, und auch das Supertalent der Szene ist raus: Iga Swiatek kann ihren Vorjahrescoup bei den French Open nicht wiederholen. Die 20 Jahre alte Polin verlor das hochklassige Viertelfinalduell gegen die griechische Aufsteigerin Maria Sakkari mit 4:6, 4:6. Damit wird es eine neue Grand-Slam-Siegerin geben - keine der vier verbliebenen Spielerinnen hatte zuvor ein Halbfinale erreicht.
"Sakkattack", wie sich Sakkari selbst in den sozialen Netzwerken nennt, kämpft nun am Donnerstag gegen die Tschechin Barbora Krejcikova um die Teilnahme am Finale, das am Samstag (15.00 Uhr/Eurosport und Servus TV) steigt. Das zweite Halbfinale bestreiten Tamara Zidansek aus Slowenien und Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland.
Krejcikova, 25 Jahre alte Athletin aus Brünn, bezwang überraschend das acht Jahre jüngere "Wunderkind" Cori Gauff, die wie Swiatek bis zum Viertelfinale keinen Satz im Turnier verloren hatte. Nach dem 7:6 (8:6), 6:3-Erfolg, bei dem Krejcikova erst fünf Satzbälle abwehrte und dann am Ende sechs Matchbälle brauchte, riss sie überglücklich die Arme hoch.
Nach ihrem Einzug ins Viertelfinale war Krejcikova offen mit mentalen Problemen umgegangen, die sie vor dem Achtelfinale beschäftigten. "Eine halbe Stunde vor der Partie wollte ich nicht auf den Platz gehen, weil ich mich wirklich schlecht fühlte. Ich musste mich im Physioraum einschließen und ich musste mit meinem Psychologen reden", sagte Krejcikova: "Ich habe tatsächlich geweint. Ich weiß auch nicht. Ich fühlte mich einfach sehr, sehr schlecht, und ich weiß nicht, warum."
Am Mittwoch strahlte sie nach ihrem Triumph, und das galt auch für Sakkari, die Swiatek mit Powertennis von Beginn an unter Druck setzte und auf alles eine Antwort fand. Swiatek ließ sich zu Beginn des zweiten Satzes am Oberschenkel behandeln und hoffte danach auf eine Wende, doch die blieb aus.
(I. Johansson--BTZ)