Olympiasieger Röhler muss bei Comeback verletzt aufgeben
Nächster Rückschlag für den Speerwurf-Olympiasieger: Thomas Röhler (Jena) hat sein Comeback bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten nach nur einem Wurf wieder abgebrochen. Der Europameister machte in Braunschweig seinen ersten Versuch ungültig und verließ hinterher das Stadion. "Das habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Ich habe schon beim Einwerfen etwas im Brustmuskel gespürt, das gefällt mir in der Olympiasaison gar nicht", sagte Röhler dem SID. Sein Trainer hatte ihm sofort signalisiert, den Wettkampf zu beenden.
In Abwesenheit von Johannes Vetter (Offenburg) hatte sich Röhler eigentlich das Ticket für Tokio (23. Juli bis 8. August) sichern wollen, deutsche Meister mit erfüllter Norm (85 m) werden bevorzugt nominiert. Zuletzt hatte der 29-Jährige, der im Vorjahr Vater eines Sohnes geworden war, wegen einer Rückenblessur seinen Saisoneinstand verschieben müssen. Braunschweig war sein erster "Wettkampf" seit knapp zwei Jahren.
Vetter hat in dieser Saison bereits 90-m-Würfe in Serie abgeliefert. Vor einer Woche war der 28-Jährige in Chorzow mit dem drittweitesten Wurf der Geschichte auf 96,29 m nur knapp anderthalb Meter hinter seinem im Vorjahr ebenfalls in Chorzow aufgestellten deutschen Rekord (97,76) geblieben.
Für Braunschweig hatte er wegen einer Adduktorenverletzung abgesagt. Reine "Vorsichtsmaßnahme" hatte er gesagt, um seine Tokio-Mission nicht zu gefährden: "Mein Ziel ist es ganz klar, Olympia-Gold zu holen."
Vize-Europameister Andreas Hofmann (Mannheim) fehlte nach seiner Ellenbogen-OP.
(L. Solowjow--BTZ)