Schalke verliert und ist Letzter - Bayern mit Glück und Lewandowski
Die Situation für Schalke 04 wird nach der Niederlage gegen den 1. FC Köln immer bedrohlicher. Bayern München führt die Tabelle weiter souverän an.
Köln (SID) Schalke 04 taumelt nach einer bitteren Last-Minute-Niederlage dem Abstieg entgegen, Bayern München festigte mit viel Dusel und Robert Lewandowski dagegen die Tabellenführung. Noch ohne den verletzten Hoffnungsträger Klaas-Jan Huntelaar verlor Schalke 1:2 (0:1) gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln und schloss erstmals seit 27 Jahren die Hinrunde als Letzter ab - mit lediglich sieben Punkten.
Spitzenreiter Bayern München hat weiter vier Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger RB Leipzig. Beim FC Augsburg gewann das Team von Trainer Hansi Flick 1:0 (1:0), Leipzig besiegte den Favoritenschreck Union Berlin ebenfalls 1:0 (0:0).
Einen wichtigen Sieg feierte - sehr zum Leid der Schalker - Arminia Bielefeld beim 3:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart, der SC Freiburg trennte sich von Eintracht Frankfurt 2:2 (1:1).
In Gelsenkirchen musste Huntelaar, der am Dienstag einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hatte, noch wegen Wadenproblemen passen - und er sah als Zuschauer, dass der vierte Abstieg in der Vereinsgeschichte immer realistischer wird. Der 4:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim, der die Horrorserie von 30 erfolglosen Bundesligaspielen vor eineinhalb Wochen beendet hatte, war noch nicht die erhoffte Trendwende.
Jan Thielmann (90.+3) erzielte das Siegtor für die Kölner, die sich acht Zähler von den Schalkern absetzten. Zuvor hatte Rafael Czichos (31.) für den FC getroffen, der Amerikaner Matthew Hoppe glich mit seinem fünften Tor in den letzten drei Bundesligaspielen aus (57.).
Die Bayern durften sich bei Weltfußballer Lewandowski und dem Pfosten bedanken. Der Stürmerstar führte den deutschen Rekordmeister im bayerisch-schwäbischen Derby beim FC Augsburg mit seinem 22. (!) Saisontor zum Zittersieg.
Nach Lewandowskis Treffer (13., Foulelfmeter) vergab Joker Alfred Finnbogason für den FCA mit einem Handelfmeter ans Aluminium die große Ausgleichschance (76.). So stand für die Bayern erstmals in der Liga seit dem fünften Spieltag (5:0 gegen Frankfurt) wieder die Null.
Lewandowski wandelt weiter auf den Spuren von "Bomber" Gerd Müller. Die Bayern-Legende war zur "Halbzeit" der Saison 1971/72, an deren Ende er 40 Tore erzielt hatte, nur 17-mal erfolgreich gewesen. Ungewöhnlich: Lewandowski wurde ausgewechselt (67.), besprach sich danach kurz mit einem Bayern-Physio und deutete dabei auf sein Gesicht.
Leipzig reichte gegen den Favoritenschreck aus Berlin ein Treffer von Emil Forsberg (70.) zum Dreier. Der Champions-League-Achtelfinalist kehrte damit nach zuletzt zwei sieglosen Spielen in die Erfolgsspur zurück und bleibt erster Verfolger des FC Bayern.
Bielefeld beendete die Hinrunde auf einem Nichtabstiegsplatz. Die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus hat nach 17 Spieltagen zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang - und liegt satte zehn Zähler vor Rang 17. Kapitän Fabian Klos (27.) traf zunächst für die Gastgeber, VfB-Verteidiger Marc Oliver Kempf baute durch ein Eigentor die Bielefelder Führung aus (47.), ehe Ritsu Doan (86.) den höchsten Bundesliga-Sieg der Arminia seit November 2006 perfekt machte.
In Freiburg beendete der unglaubliche Torriecher von Superjoker Nils Petersen die Siegesserie von Eintracht Frankfurt. Nach zuvor vier Dreiern in Folge kamen die Hessen zum Hinrundenabschluss nicht über das 2:2 hinaus. Der eingewechselte Petersen (63.) und Roland Sallai (32.) trafen für die Freiburger (24 Punkte). Ein Treffer von Amin Younes (6.) und ein Eigentor von Keven Schlotterbeck (75.) sorgten für das Remis, durch das die Eintracht 27 Zähler auf dem Konto hat.
(O. Joergensen--BTZ)