"Werde mein Bestes geben": Vetter freut sich auf Dessau-Start
Speerwurf-Ass Johannes Vetter startet nach seinem Rekordwurf am Wochenende mit großer Motivation beim Leichtathletik-Meeting am Dienstag in Dessau. "Ich freue mich einfach auf ein schönes Meeting und werde mein Bestes geben. Und wenn die Reise wieder über 90 Meter geht, nehme ich das natürlich gerne mit", sagte Vetter bei Sport im Osten im MDR: "Und wenn ich über 85 Meter weit werfe, ist das auch ein sehr gutes Endergebnis, mit dem man zufrieden sein kann."
Vetter hatte am Sonntag im polnischen Chorzow mit der zweitbesten Weite der Speerwurf-Geschichte für einen Paukenschlag gesorgt. Die 97,76 Meter bedeuteten deutschen Rekord, zum Weltrekord des Tschechen Jan Zelezny mit neuem Speer vom 25. Mai 1996 fehlten nur 72 Zentimeter.
Im offenen Stadion "wäre der wahrscheinlich auf über 100 Meter gegangen", sagte Vetter am Montag über seinen famosen Wurf und sprach von einem "Weltrekord in einem geschlossenen Stadion". Es werde noch "ein bisschen brauchen", bis er diese Leistung verdaut habe. "Es ist alles noch ein bisschen unfassbar", sagte Vetter.
Er fühle sich nach seinem fast 98-Meter-Wurf "natürlich auch ein bisschen gerädert". Die Nacht auf Montag sei "recht kurz" gewesen, erzählte der Weltmeister von 2017: "Nicht weil ich gefeiert habe, sondern weil ich so noch unter Spannung stand, dass es schwer ist, in den Schlaf zu finden."
Ob nun auch ein Wurf über 100 Meter möglich sei? "Ob ein Wurf über 80 oder 95 Meter geht, das sind Kleinigkeiten. So ein Wurf wie gestern, das ist wie ein Sechser im Lotto", sagte Vetter und wählte einen Vergleich zum Fußball: "So ein 97-Meter-Wurf ist wie ein Freistoß aus 30, 40 Metern Entfernung, den man über die Mauer direkt in den Winkel zimmert. Ich glaube, das schafft man auch nicht dreimal die Woche, sondern vielleicht dreimal in seinem Leben."
(I. Johansson--BTZ)