
Koepfer verliert: Davis-Cup-Team im Halbfinale vor dem Aus

Die deutschen Tennisprofis stehen im Halbfinale des Davis Cups gegen die russische Mannschaft vor dem Aus. Dominik Koepfer (Furtwangen) verlor am Samstag in Madrid das Auftaktmatch gegen den Weltranglistenfünften Andrej Rublew mit 4:6, 0:6, damit steht Jan-Lennard Struff (Warstein) im zweiten Einzel bereits mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Überraschungssieg gegen US-Open-Champion Daniil Medwedew hält die Hoffnung des Deutschen Tennis Bundes (DTB) auf den ersten Finaleinzug seit 28 Jahren am Leben.
In einem mögliche Entscheidungsdoppel kämen wieder der zweimalige French-Open-Sieger Kevin Krawietz (Coburg) und Tim Pütz (Frankfurt/Main) zum Einsatz, die beide in Davis-Cup-Doppeln noch ungeschlagen sind. Deutschland, das ohne Olympiasieger Alexander Zverev antritt, hat den wichtigsten Teamwettbewerb im Männertennis bisher dreimal gewonnen (1988, 1989, 1993).
Zuletzt hatte Rublew etwas überspielt und müde gewirkt, gegen Koepfer war davon aber nichts zu sehen. Der Schwarzwälder lief früh einem Rückstand hinterher, weil sein Gegner seine gewaltige Power gut ausspielte und hervorragend servierte. Koepfer riskierte viel und kämpfte, stand aber permanent unter Druck - der unwiderstehliche Rublew erwischte einen Sahnetag und entschied das Match schon nach 49 Minuten.
Deutschland trifft bereits zum vierten Mal im Halbfinale auf eine russische Mannschaft, die als Folge der Sanktionen nach dem Staatsdopingskandal offiziell unter dem Namen "Russischer Tennisverband" aufläuft. Alle bisherigen Duelle im Kampf ums Endspiel gingen verloren, darunter auch das bislang letzte deutsche Halbfinale 2007. Der Sieger der Partie trifft am Sonntag im Endspiel auf Kroatien, das am Freitag Serbien um Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic ausgeschaltet hatte.
(D. Wassiljew--BTZ)