Mittelham führt Tischtennis-Frauen zum überraschenden EM-Gold
Die deutschen Tischtennisspielerinnen haben völlig überraschend Gold bei der Mannschafts-EM in Cluj-Napoca gewonnen. Die Auswahl von Bundestrainerin Tamara Boros, die ohne ihre drei Topspielerinnen auskommen musste, besiegte im Finale Gastgeber und Titelverteidiger Rumänien 3:1. Mit zwei Fünfsatzsiegen avancierte Nina Mittelham nervenstark zur Matchwinnerin, Sabine Winter steuerte einen Punkt zum ersten EM-Triumph der deutschen Frauen seit 2015 bei.
Am Nachmittag (ab 15.30 Uhr) hat die Männer-Mannschaft von Coach Jörg Roßkopf die Chance, den doppelten Triumph perfekt zu machen. Das war den Nationalteams des Deutschen Tischtennis-Bundes zuletzt 2013 im österreichischen Schwechat geglückt. Im Endspiel trifft die DTTB-Auswahl, die bei der EM auf die beiden Aushängeschilder Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov verzichten muss, auf Russland.
Allerdings bewiesen bereits die Frauen, dass auch die zweite deutsche Garde europäische Spitzenklasse verkörpert. Ohne das Tokio-Trio Petrissa Solja, Han Ying und Shan Xiaona spielte sich vor allem Mittelham in den Mittelpunkt. Die 24-Jährige vom Bundesligisten TTC Eastside Berlin gewann gegen Bernadette Szocs und Elizabeta Samara jeweils 3:2. Zudem setzte sich Winter (Schwabhausen) gegen Samara (3:0) durch, nur Chantal Mantz (Langstadt) verlor ihre Partie.
Mittelham hatte zuletzt beim Europe Top 16 in Thessaloniki ihren bislang größten Einzeltitel gefeiert, in Rumänien bewies sie ihre Führungsqualitäten in der Nationalmannschaft. Auch beim 3:1 im Halbfinale am Samstag gegen Portugal hatte sie beide Partien gewonnen, nur im Gruppenspiel gegen Spanien verlor die deutsche Meisterin ein Match.
(F. Dumont--BTZ)