Anklage gegen Polizisten zwei Jahre nach Tod von Afroamerikaner Elijah McClain
Zwei Jahre nach dem Tod eines Afroamerikaners nach einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Colorado hat die Justiz Anklage gegen drei Polizisten und zwei Rettungssanitäter erhoben. Wie Colorados Generalstaatsanwalt Phil Weiser am Mittwoch sagte, wird den Angeklagten im Fall Elijah McClain unter anderem Totschlag und fahrlässige Tötung zur Last gelegt. Erhoben wurde die Anklage von einem als Grand Jury bezeichneten Laienrichtergremium.
Der Tod des 23-jährigen McClain sei "ein Verlust für uns alle" gewesen, sagte Weiser. "Er hatte sein ganzes Leben vor sich, und seine Familie und Freunde müssen jetzt ohne ihn leben."
McClain war im August 2019 drei Tage nach einem Polizeieinsatz in der nahe Denver gelegenen Stadt Aurora gestorben. Die Polizisten hatten den unbewaffneten 23-Jährigen in den Würgegriff genommen, außerdem spritzten ihm Rettungssanitäter ein starkes Beruhigungsmittel. McClain erlitt einen Herzinfarkt. Die Polizei hatte auf einen Anruf reagiert, wonach sich ein "verdächtiger" Schwarzer mit einer Skimaske über dem Gesicht "verdächtig" verhalte.
Ein Polizist gab an, McClain habe bei der Auseinandersetzung nach der Dienstwaffe eines anderen Beamten gegriffen. Nach Angaben seiner Familie wollte der 23-Jährige Eistee kaufen und trug die Skimaske, um sich vor der Kälte zu schützen.
Nachdem zunächst keine Anklage gegen die Polizisten und Rettungssanitäter erhoben wurde, leitete Colorados Gouverneur Jared Polis angesichts massiven öffentlichen Drucks im Juni 2020 eine Sonderuntersuchung ein. Mehr als drei Millionen Menschen, unter ihnen zahlreiche Prominente, hatten in einer Online-Petition eine Untersuchung zu McClains Tod gefordert.
Wenige Wochen zuvor hatte der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis landesweit für Entsetzen gesorgt. Der Fall rückte Polizeigewalt gegen Schwarze ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.
(A. Walsh--BTZ)