Human Rights Watch wirft palästinensischen Gruppen in Gaza "Kriegsverbrechen" vor
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den im Gazastreifen agierenden radikalislamischen Gruppen "Kriegsverbrechen" während der jüngsten Gewalteskalation in Nahost im Mai vorgeworfen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht kommt die Organisation zu dem Schluss, der tödliche Raketenbeschuss ziviler Gebiete in Israel sei ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht gewesen.
Im Juli hatte die Organisation festgestellt, dass auch Israel durch Angriffe ohne "offensichtliche militärische Ziele in der Nähe" mutmaßlich gegen das Kriegsrecht verstoßen habe. HRW hatte damals angekündigt, die "wahllosen" Raketenangriffe militanter Palästinenser in einem separaten Bericht zu beleuchten.
Die Organisation mit Sitz in New York untersuchte für den Bericht Angriffe aus Gaza auf israelisches Gebiet, bei denen zwölf israelische Zivilisten starben. Radikale Gruppen hatten bei dem elftägigen Beschuss mehr als 4000 Raketen auf Israel abgefeuert. Zudem seien mindestens sieben Palästinenser durch palästinensische Raketen getötet worden, die noch im Gazastreifen eingeschlagen waren.
Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern war am 10. Mai erneut eskaliert, als die Hamas als Reaktion auf Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei in Ost-Jerusalem zahlreiche Raketen auf Israel abfeuerte. Bis zum Inkrafttreten einer von Ägypten vermittelten Waffenruhe am 21. Mai wurden 260 Palästinenser getötet. Bei den Raketenangriffen auf Israel wurden in diesem Zeitraum 13 Menschen getötet.
(D. Wassiljew--BTZ)