Zusammenstöße am Rande von Beerdigung eines zwölfjährigen Palästinensers
Am Rande der Beerdigung eines zwölfjährigen palästinensischen Jungens im Westjordanland ist es zu Zusammenstößen zwischen hunderten Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, warfen die in Beit Ummar versammelten Palästinenser am Donnerstag Steine auf die Soldaten, die daraufhin Tränengas in die Menge feuerten. Der zwölfjährige Mohamad al-Alami war nach palästinensischen Angaben am Mittwoch von israelischen Soldaten angeschossen worden und später gestorben.
Die Zusammenstöße ereigneten sich nach einem Trauerzug für al-Alami, dessen Sarg in die Flagge der palästinensischen Fatah-Partei gehüllt war. Nach Angaben der palästinensischen Behörden war der Zwölfjährige am Mittwoch während einer Autofahrt mit seinem Vater von israelischen Soldaten angeschossen worden.
Nach Angaben der israelischen Armee hatten Soldaten am Mittwoch nahe dem Checkpoint Beit Ummar beobachtet, wie Männer aus einem Auto stiegen und etwas im Boden vergruben. Bei einer Untersuchung des Ortes hätten die Soldaten zwei Säcke gefunden, einer davon habe die Leiche eines Neugeborenen enthalten.
Als die Soldaten das Auto später erneut gesehen hätten, hätten sie versucht dieses anzuhalten. Da der Fahrer auch auf Warnschüsse und lautes Rufen nicht reagiert habe, habe einer der Soldaten "in Richtung der Autoreifen geschossen", um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. "Wir prüfen die Behauptung, dass als Folge der Schüsse ein palästinensisches Kind getötet wurde", erklärte die israelische Armee weiter.
(F. Dumont--BTZ)