Britische Labour-Partei gewinnt knapp Nachwahl in Nordengland
Die britische Labour-Partei hat bei einer wichtigen Nachwahl in Nordengland knapp einen Sieg errungen. Die Schwester der 2016 auf offener Straße ermordeten Abgeordneten Jo Cox, Kim Leadbeater, gewann am Freitag mit nur 323 Stimmen Vorsprung vor dem Kandidaten der Konservativen, Ryan Stephenson, und kam auf rund 35,3 Prozent. Ein Verlust des Parlamentsmandats im Wahlkreis Batley and Spen hätte auch für Labour-Parteichef Keir Starmer Konsequenzen haben können, der zuletzt innerparteilich unter Druck geraten war.
Trotz der Corona-Pandemie und den Wirren um die Umsetzung des Brexit war es Starmer nicht gelungen, die Unterstützung für Premierminister Boris Johnson von den Konservativen merklich zu schmälern. Stattdessen ist dessen Partei auch in den traditionell von der Labour-Partei dominierten Gebieten in Nordengland auf dem Vormarsch.
"Ich bin absolut begeistert, dass die Menschen in Batley und Spen die Spaltung abgelehnt und für die Hoffnung gestimmt haben", sagte Leadbeater nach Bekanntgabe des Endergebnisses. Ihre Schwester, die Labour-Abgeordnete Jo Cox, war kurz vor dem Brexit-Referendum im Jahr 2016 von einem Rechtsextremen ermordet worden. Die Wahl am Donnerstag war nötig geworden, nachdem Cox Nachfolgerin ihr Mandat aufgegeben hatte, um ein Bürgermeisteramt zu übernehmen.
(D. Fjodorow--BTZ)