Grünen-Politiker Piolle will französischer Präsident werden
Der einflussreiche französische Grünen-Politiker Eric Piolle will Präsident werden: Das gab der Bürgermeister von Grenoble am Dienstag offiziell bekannt. Der frühere Ingenieur sagte den Rundfunksendern France 3 Alpes und France Bleu Isère, er kandidiere ab September für die Vorwahlen der Partei Europe Ecologie Les Verts (EELV), der Schwesterpartei der deutschen Grünen.
Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich finden im April des kommenden Jahres statt. Der 48-jährige Piolle ist einer der ersten Grünen-Politiker, der offiziell seine Bewerbung erklärt. Zuvor hatte bereits die Wirtschaftsforscherin Sandrine Rousseau ihr Antreten bei den Vorwahlen angekündigt. Auch der Europaabgeordnete Yannick Jadot bringt sich in Stellung.
Piolle ist seit 2014 Bürgermeister des Wintersport-Orts Grenoble mit rund 160.000 Einwohnern und wurde 2020 im Amt bestätigt. Er äußert sich häufig in französischen Medien zur Tagespolitik. Diesen Mittwoch erscheint sein Buch "De lespoir! Pour une République écologique" (Hoffnung! Für eine ökologische Republik).
Anfang Juni war Piolle von der Polizei wegen einer Günstlingsaffäre in Grenoble vernommen worden, weil die Justiz Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe öffentlicher Aufträge vermutete. Inzwischen wurde ein politischer Gegner des Bürgermeisters aber wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe verurteilt.
(A. Walsh--BTZ)