Sechs malische Soldaten bei Angriff im Zentrum des Landes getötet
Bei einem weiteren Angriff in Mali sind am Freitag im Zentrum des westafrikanischen Krisenlandes sechs malische Soldaten getötet worden. Ein weiterer sei verletzt worden, teilte die Armee mit. Zuvor waren bei einem Selbstmordanschlag auf UN-Soldaten im Norden Malis zwölf deutsche Soldaten verletzt worden.
Der Angriff auf die malischen Soldaten ereignete sich nach Armeeangaben auf einem militärischen Außenposten im Dorf Boni. Die Truppen hätten auf "zeitgleich stattfindende Angriffe" in Boni am Nachmittag "energisch reagiert", teilte die Armee auf Facebook mit.
Bei einer Attacke nahe der Ortschaft Tarkint in der Region Gao waren zuvor 15 Blauhelmsoldaten verletzt worden, darunter zwölf Deutsche. Drei der Bundeswehrsoldaten wurden bei dem Selbstmordanschlag schwer verletzt. Von ihnen waren nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zwei in "stabilem" Zustand, ein dritter wurde am Freitag noch operiert. Die Attacke hatte in Deutschland große Bestürzung ausgelöst.
Die Soldaten waren Teil eines Kontingents des Blauhelmeinsatzes Minusma. Die 18.300 Mann starke Minusma - davon 1700 Bundeswehrsoldaten - ist ebenso wie die malischen und französischen Streitkräfte regelmäßig Ziel von Angriffen. Es ist die tödlichste UN-Mission der Welt.
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen.
(O. Joergensen--BTZ)