USA erwägen verzögerten Truppenabzug aus Afghanistan wegen Taliban-Angriffen
Angesichts der wieder zunehmenden Gewalt der radikalislamischen Taliban in Afghanistan erwägt die US-Regierung einen langsameren Abzug ihrer Truppen aus dem Land. Das Verteidigungsministerium habe die Lage vor Ort ständig im Blick und sei bereit, flexibel darauf zu reagieren, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag in Washington. Das von Präsident Joe Biden gesetzte Ziel, den Truppenabzug bis September abzuschließen, bleibe jedoch in Kraft.
Die Regierung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte im Februar 2020 in Doha ein Abkommen mit den Taliban geschlossen, um den längsten Kriegseinsatz der US-Geschichte zu beenden. Der Abzug der US-Truppen soll nach den Plänen von Trumps Amtsnachfolger Joe Biden bis spätestens zum 11. September abgeschlossen sein. Auch die übrigen Nato-Truppen sollen bis zu diesem Datum aus Afghanistan abgezogen sein.
Nach Pentagon-Angaben ist der US-Abzug derzeit etwa zur Hälfte abgeschlossen. Die US-Armee hat bereits mehrere Stützpunkte an die afghanische Armee übergeben und hunderte Flugzeugladungen Material ausgeflogen.
(K. Petersen--BTZ)