Grüne wollen im Wahlkampf gezielt um Senioren werben
Die Grünen wollen im Bundestagswahlkampf gezielt Seniorinnen und Senioren ansprechen. "Wir werden diesmal unabhängig von Ost und West eine Kampagne gezielt auch für die Generation über 60 machen, das ist für uns neu", sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Dienstag. Es gehe um eine andere Ansprache: Die Partei wolle etwa "herausstellen, dass es beim Klimaschutz auch um Politik für die Enkel geht".
Die Partei wolle auf Bildern auch Lebenswelten der Älteren abbilden, nicht nur der jungen Großstädter, und sie werde "erstmals gezielt Anzeigen in Magazinen schalten, die eher von Älteren gelesen werden", sagte Kellner. Die Grünen setzten dabei auf Kandidatinnen und Kandidaten, die in der Zielgruppe gut ankämen: "Claudia Roth zum Beispiel hat auf ältere, junggebliebene Menschen eine enorme Ausstrahlung und genießt hier viel Unterstützung."
Als Lektion aus der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, bei der die Grünen hinter den Erwartungen zurückblieben, wollen die Grünen sich nicht zu sehr auf reinen Klimaschutz fokussieren. "Wir müssen mit der Frage des sozialen Ausgleichs beim Klimaschutz stärker durchdringen", sagte Kellner.
Zudem müssten die Grünen auch andere Themen nach vorn stellen wie den Mindestlohn oder Bildungspolitik: "Das wäre die zweite Lehre: Wir müssen die volle Breite unserer Themen an die Menschen bringen."
(N. Nilsson--BTZ)