Marokkos König will einvernehmliche Lösung für minderjährige Flüchtlinge
Nach dem Ansturm von Flüchtlingen auf die spanische Exklave Ceuta hat der marokkanische König Mohammed VI. die Bereitschaft zu einer einvernehmlichen Lösung mit der EU signalisiert. Der König wolle, dass die Lage von minderjährigen Marokkanern, die illegal in die EU gelangt seien, "definitiv geregelt" werde, erklärten am Dienstag das Innen- und Außenministerium in Rabat. Das Königreich sei bereit, mit europäischen Staaten und der EU in dieser Angelegenheit zu kooperieren.
Die Ministerien bekräftigten "das klare und feste Bekenntnis" des Königreichs, "die Rückkehr von unbegleiteten und ordnungsgemäß identifizierten Minderjährigen zu akzeptieren".
Spanien hatte Marokko angesichts der Ankunft von rund 10.000 Flüchtlingen innerhalb weniger Tage in der kleinen Exklave Ceuta vorgeworfen, Minderjährige als Druckmittel einzusetzen. Die meisten dieser Flüchtlinge waren junge Marokkaner.
Die marokkanische Grenzpolizei habe "Kinder im Alter von sieben oder acht Jahren" passieren lassen, sagte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles. "Sie haben sie benutzt, unter Missachtung des Völkerrechts".
Die marokkanischen Sicherheitskräfte hatten die Flüchtlinge in Ceuta vor rund zwei Wochen zunächst passieren lassen und erst später den Grenzschutz verstärkt. Hintergrund war ein Streit zwischen Marokko und Spanien um den Konflikt in der Westsahara.
Die Westsahara ist eine ehemalige spanische Kolonie, die größtenteils von Marokko kontrolliert wird. Die Regierung in Rabat hatte verärgert darauf reagiert, dass Spanien dem Anführer der Westsahara-Bewegung Frente Polisario, Brahim Ghali, medizinische Behandlung gewährt hatte.
(O. Joergensen--BTZ)