Opposition in Zentralafrika fordert Annullierung der Präsidentenwahl
Nach der Präsidentschaftswahl in der Zentralafrikanischen Republik haben die unterlegenen Kandidaten eine Annullierung des Wahlergebnisses gefordert. Sie beklagten "zahlreiche Unregelmäßigkeiten" bei der Abstimmung Ende Dezember. Der frühere Regierungschef Anicet Georges Dologuélé, der laut der Wahlkommission hinter Amtsinhaber Faustin Archange Touadéra auf dem zweiten Platz landete, kündigte am Dienstag eine Beschwerde vor dem Verfassungsgericht an. Fast eine Million Bürger seien durch die Gewalt bewaffneter Gruppen an der Stimmabgabe gehindert worden.
Der drittplatzierte Kandidat Martin Ziguele bezeichnete das Wahlergebnis als "Schande für unser Land". Nach Angaben der Wahlkommission hatte Staatschef Touadéra im ersten Wahlgang am 27. Dezember mit 53,9 Prozent die absolute Mehrheit erreicht. Der seit 2016 amtierende Touadéra war als Favorit in die Wahl gegangen. Das Wahlergebnis muss vom Verfassungsgericht noch offiziell bestätigt werden.
Die Abstimmung hatte inmitten extremer Spannungen stattgefunden. Zwischen der Regierung von Touadéra und einflussreichen Rebellengruppen ist ein Konflikt entbrannt. Mehr als zwei Drittel des Landes werden von Milizen kontrolliert, die Touádera vorwarfen, die Wahlen manipulieren zu wollen. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten und instabilsten Länder der Welt.
(L. Pchartschoy--BTZ)