Zentralasien: Präsidentschaftswahl in Tadschikistan begonnen
In der zentralasiatischen Republik Tadschiskistan hat die Präsidentschaftswahl begonnen. Der seit mehr als drei Jahrzehnten autoritär herrschende Staatschef Emomali Rachmon gab seine Stimme am Sonntag laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti "gut gelaunt" in einer Schule ab. Experten erwarten, dass er für weitere sieben Jahre im Amt bestätigt wird.
Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ). Mit Ergebnissen wird am Montagmorgen gerechnet. Neben Rachmon stehen noch vier weitere Kandidaten zur Wahl, denen jedoch keine Chancen ausgerechnet werden.
Rachmon, der als "Gründer des Friedens und der nationalen Einheit" und "Führer der Nation" bezeichnet wird, kann sich dank einer Verfassungsreform von 2016 beliebig oft zur Wahl stellen. "Wir glauben ihm, wir vertrauen ihm", sagte Saida Rachimowa, Leiterin eines staatlichen Kindergartens, bei der Stimmabgabe. Sie hoffe, dass Rachmon noch lange weiter regieren werde.
Tadschikistan galt lange als ärmster der postsowjetischen Staaten. In den vergangenen 20 Jahren ist die Armutsquote jedoch zurückgegangen, 2017 lag sie noch bei 29 Prozent. Während es nach der Parlamentswahl im benachbarten Kirgistan zu Unruhen kam, wird mit einem solchen Ausgang in Tadschikistan nicht gerechnet.
(F. Schulze--BTZ)