Deutschland sagt Afghanistan 170 Millionen Euro Entwicklungshilfe für 2021 zu
Mit mehr als 170 Millionen Euro Entwicklungshilfe will Deutschland im kommenden Jahr Afghanistan unterstützen, erwartet dafür aber stärkere Reformbemühungen in dem Land. Das Geld solle für den "zivilen Wiederaufbau und die Verbesserung der Lebensbedingungen gerade der Ärmsten im Land" eingesetzt werde, erklärte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Montag in Berlin. Bei den diesjährigen Regierungsverhandlungen zur Entwicklungszusammenarbeit sei dafür eine Summe von 170,2 Millionen Euro vereinbart worden.
Die Bundesregierung richtete dabei Erwartungen an die afghanische Regierung. "Wir erwarten die Umsetzung dringend notwendiger Reformen für bessere Regierungsführung, eine Stärkung der Menschenrechte, insbesondere von Frauen und Minderheiten, und einen entschlossenen Kampf gegen Korruption", erklärte Entwicklungs-Staatssekretär Martin Jäger.
Die Bundesregierung ihrerseits stehe zu ihrer "Verantwortung für die Zukunft Afghanistans" und werde das Land "auch in Zukunft auf dem Weg zu Frieden und nachhaltiger Entwicklung begleiten", kündigte der Staatssekretär an.
Das ohnehin sehr arme Land verzeichnete nach Ministeriumsangaben in der Corona-Krise einen massiven Anstieg der Armut und einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um bis zu zehn Prozent. Zur Abfederung der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung daher bereits im Juni 69,8 Millionen Euro zugesagt.
Deutschland ist derzeit nach den USA der zweitgrößte bilaterale Geber Afghanistans. Für November ist eine Geber-Konferenz in Genf geplant, bei der die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für Afghanistan und Reformziele für die kommenden Jahre vereinbart werden sollen.
(A. Williams--BTZ)