Im Iran inhaftierte Französin vorübergehend aus Haft entlassen
Die im Iran zu fünf Jahren Gefängnis verurteilte französische Wissenschaftlerin Fariba Adelkhah ist vorübergehend aus der Haft entlassen worden. Adelkhah befinde sich mit einer elektronischen Fußfessel in Freiheit und sei bei ihrer Familie in Teheran, sagte ihr Anwalt am Samstag. Ihr Unterstützerkomitee erklärte, die Haftentlassung sei aus medizinischen Gründen erfolgt.
Ein Gericht hatte die Islamwissenschaftlerin im Juni wegen des Vorwurfs der "Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die französische Regierung hatte das Urteil als politisch motiviert kritisiert.
Adelkhah hat die iranische und die französische Staatsbürgerschaft, der Iran erkennt doppelte Staatsbürgerschaften aber nicht an. Im Januar hatte die iranische Justiz zumindest den Vorwurf der Spionage gegen Adelkhah fallengelassen. Auf Spionage steht im Iran die Todesstrafe.
Seit der Aufkündigung des Internationalen Atomabkommens mit dem Iran durch die USA werden im Iran vermehrt Ausländer festgenommen. Bei den Festgenommenen handelt es sich häufig um Doppelstaatler; meist werden ihnen Spionage oder Aktionen gegen die nationale Sicherheit des Iran vorgeworfen.
(F. Burkhard--BTZ)