Nordkorea testet zwei Langstrecken-Marschflugkörper
Nordkorea hat zwei Langstrecken-Marschflugkörper zu Testzwecken abgefeuert. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag mitteilte, sollen damit die "Gefechtsfähigkeit" und die Abwehrfähigkeiten überprüft werden. Die über dem Gelben Meer im Westen der koreanischen Halbinsel abgefeuerten Marschflugkörper blieben demnach über zwei Stunden in der Luft. Auf von KCNA veröffentlichten Fotos war zu sehen, wie die Marschflugkörper gestartet wurden und einschlugen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un überwachte die Übung nach Angaben von KCNA. Das Land werde "alle seine Kräfte auf die unbegrenzte und dauerhafte Entwicklung der nuklearen Kampfstreitkräfte des Staates konzentrieren", sagte er demnach.
Nach Angaben des südkoreanischen Militärs feuerte Nordkorea die Marschflugkörper am Sonntagmorgen (Ortszeit) von Sunan nördlich von Pjöngjang ab.
Nordkorea hat in den vergangenen Jahren seine Tests von Raketen und Marschflugkörpern deutlich verstärkt. Analysten zufolge zielt Pjöngjang darauf ab, seine Präzisionsfähigkeiten zu verbessern, die USA und Südkorea herauszufordern - und Waffen zu testen, bevor diese an den Verbündeten Russland geliefert werden.
Kim hatte diese Woche bereits eine Produktionsanlage für U-Boote mit Atomantrieb besucht. Die nordkoreanische Führung hatte zuvor empört auf südkoreanische Pläne zum Bau eines Atom-U-Boots mit Billigung der USA reagiert.
Nordkorea selbst verfügt Experten zufolge über dutzende nukleare Sprengköpfe und hat in der Vergangenheit wiederholt bekräftigt, diese trotz internationaler Sanktionen zu behalten. 2006 führte Pjöngjang seinen ersten Atomtest aus. Das weitgehend isolierte Land argumentiert, dass es Atomwaffen zur Abschreckung gegen eine angebliche militärische Bedrohung durch die USA und mit ihr verbündeter Staaten benötige.
L. Pchartschoy--BTZ