USA wollen Soldaten der zyprischen Armee ausbilden
Die USA wollen erstmals Soldaten der Streitkräfte von Zypern ausbilden. Das neue Trainingsprogramm sei Teil der Bemühungen der Vereinigten Staaten, "die Stabilität im östlichen Mittelmeer zu befördern", sagte Außenminister Mike Pompeo am Mittwoch in Washington. Die Türkei protestierte heftig gegen das geplante Ausbildungsprogramm.
Die Türkei hält den Nordteil der Insel seit 1974 militärisch besetzt. Ankara erkennt die Regierung des griechischen Südens - der Republik Zypern, die seit 2004 der Europäischen Union angehört - nicht an. Die Türkei erkennt stattdessen die Türkische Republik Nordzypern im Norden der Insel an. Ansonsten gibt es allerdings weltweit keinen weiteren Staat, der die Türkische Republik Nordzypern anerkennt.
Die türkische Regierung warnte nun vor einer Destabilisierung der Lage auf Zypern durch das von den USA geplante Militärtraining. Diese Art von Schritten trage nicht dazu bei, "eine Lösung für das Zypern-Problem zu finden", erklärte das Außenministerium in Ankara. Stattdessen werde dadurch die "kompromisslose Haltung der griechisch-zyprischen Seite gestärkt".
Ankara ist auch erzürnt darüber, dass der US-Kongress im Dezember ein jahrzehntelanges Waffenembargo gegen Zypern teilweise aufgehoben hatte. Dieses war 1987 gegen die gesamte Insel verhängt worden. Die Aufhebung des US-Waffenembargos gilt nur für die Republik Zypern, also den EU-Mitgliedstaat.
In den Beziehungen zwischen den USA und dem Nato-Partner Türkei gibt es eine ganze Reihe von Konfliktthemen. Dazu gehört die türkische Entscheidung zum Kauf des russischen Luftabwehrsystems S-400.
(Y. Rousseau--BTZ)