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Angreifer stürmen Sikh-Hindu-Tempel in Kabul
In Afghanistans Hauptstadt Kabul haben bewaffnete Angreifer am Mittwoch einen Tempel der Sikh- und Hindugemeinschaft gestürmt. Mehrere Angreifer seien am Morgen in das Gotteshaus eingedrungen, sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Tarik Arian, der Nachrichtenagentur AFP. Die Menschen in dem Tempel säßen in der Falle, Sicherheitskräfte versuchten sie zu retten. Die Angreifer lieferten sich demnach Gefechte mit den Sicherheitskräften.
Ein Mitglied der Sikh-Gemeinde im afghanischen Parlament, Anarkali Kaur Honarjar, sagte, es befänden sich rund 150 Menschen in dem Tempel. Viele Familien beteten dort am Morgen. Einige Menschen hätten sich in dem Tempel versteckt und ihre Handys ausgeschaltet. "Ich bin sehr besorgt", sagte der Abgeordnete.
Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die radikalislamischen Taliban wiesen eine Verantwortung für die Tat zurück. In der Vergangenheit hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wiederholt Anschläge auf religiöse Minderheiten in Afghanistan verübt, darunter auf die Sikh- und Hindugemeinde. In dem mehrheitlich muslimischen Afghanistan leben schätzungsweise rund tausend Sikhs und Hindus.
Afghanistan kämpft derzeit mit wiedererstarkenden Aufständischen, politischem Stillstand, massiven Kürzungen an US-Hilfen, einem stockenden Friedensprozess und einer wachsenden Zahl an Coronavirus-Infektionen.
(C. Fournier--BTZ)
