![Labour-Mitglieder beginnen mit Wahl eines neuen Vorsitzenden](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/88/7a/20/Labour-Mitglieder-beginnen-mit-Wahl-2020-02-24.jpg)
Labour-Mitglieder beginnen mit Wahl eines neuen Vorsitzenden
![Labour-Mitglieder beginnen mit Wahl eines neuen Vorsitzenden](https://www.berlinertageszeitung.de/media/shared.btz/images/img-auto/88/7a/20/Labour-Mitglieder-beginnen-mit-Wahl-2020-02-24.jpg)
Gut zwei Monate nach dem Debakel bei der britischen Parlamentswahl haben die Mitglieder der Labour-Partei am Montag mit der Wahl des Nachfolgers für den glücklosen Vorsitzenden Jeremy Corbyn begonnen. Die fast 600.000 Mitglieder der Partei können sich bis zum 2. April an der Abstimmung beteiligen; das Ergebnis wird am 4. April bekannt gegeben.
Drei Kandidaten bewerben sich um den Parteivorsitz. Gute Chancen werden dem Labour-Sprecher für den Brexit, Keir Starmer, eingeräumt. Der 57-jährige Ex-Direktor der britischen Staatsanwaltschaft gilt als Kandidat der Mitte. Seine Wahl wäre ein deutliches Signal für eine Neuausrichtung der Partei, die seit 2010 vier Wahlen in Folge verlor.
Als quasi natürliche Nachfolgerin Corbyns gilt dagegen die wirtschaftspolitische Sprecherin Rebecca Long Bailey, die von den Gewerkschaften und der Basisorganisation Momentum unterstützt wird. Die Partei brauche eine Vorsitzende, "die mit unserer sozialistischen Agenda betraut werden kann", erklärte Long Bailey bei der Bekanntgabe ihrer Kandidatur. Die dritte Bewerberin ist die Unterhaus-Abgeordnete Lisa Nandy, die ebenfalls auf die Unterstützung von Gewerkschaften zählen kann.
Labour hatte bei der Parlamentswahl am 12. Dezember ihr schlechtestes Ergebnis seit 1935 eingefahren und viele ihrer jahrzehntelangen Hochburgen an die konservativen Tories verloren - vor allem im Norden des Landes, wo die Menschen beim Referendum 2016 mehrheitlich für einen EU-Austritt gestimmt hatten.
Der 70-jährige Corbyn, der seit 2015 an der Spitze der Partei steht, kündigte in der Folge seinen Rückzug an. Viele Parteimitglieder machten ihn wegen seiner unklaren Position zum Brexit verantwortlich für die historische Wahlschlappe.
(A. Bogdanow--BTZ)