Rentenreform treibt erneut zehntausende Franzosen auf die Straße
In Frankreich sind erneut zehntausende Menschen gegen die geplante Rentenreform auf die Straße gegangen. In Paris versammelten sich am Freitag Tausende zu einer zentralen Kundgebung am Platz der Republik. In Marseille zählte die Polizei nach Angaben des TV-Senders BFM-TV 8000 Demonstranten, die Gewerkschaften sprachen von 180.000 Teilnehmern. Zugleich tagte der Ministerrat unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron, um die umstrittenen Pläne zu billigen.
Am 51. Protesttag in Folge sei die Beteiligung immer noch genauso "bedeutend" wie zu Beginn der Streikwelle am 5. Dezember, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez, dem Sender France 2. Es sei wichtig, den Druck auf die Regierung aufrecht zu erhalten. Die Gewerkschaften hatten landesweit zu Kundgebungen aufgerufen.
Der Pariser Eiffelturm blieb für Besucher geschlossen, da sich Mitarbeiter an den Protesten beteiligten. Auch der Pariser Nahverkehr wurde erneut bestreikt. Die französische Bahngesellschaft SNCF strich vor allem im Regionalverkehr Verbindungen, der internationale Verkehr war dagegen nicht beeinträchtigt.
Macron will die mehr als 40 Rentensysteme im Land durch ein einheitliches ersetzen und Milliardendefizite bei den Rentenkassen abbauen. Nach wochenlangen Protesten hatte die Regierung vorerst auf den umstrittensten Punkt der Reform verzichtet: die Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre.
(M. Taylor--BTZ)