Hochrangiger uigurischer KP-Funktionär in China zu lebenslanger Haft verurteilt
In China ist ein hochrangiger Funktionär und Angehöriger der muslimischen Minderheit der Uiguren wegen Korruption zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der ehemalige Regierungschef und Vizesekretär der Kommunistischen Partei in der Unruheprovinz Xinjiang, Nur Bekri, habe eingeräumt, binnen 20 Jahren Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 79 Millionen Yuan (10,2 Millionen Euro) angenommen zu haben, teilte ein Gericht im nordostchinesischen Shenyang am Montag mit. Bekri war zuletzt Chef der chinesischen Energiebehörde.
Bekri wurden dem Gericht zufolge auch sämtliche politische Rechte für den Rest seines Lebens entzogen. Sein Vermögen sei eingezogen worden. Er habe mit den Bestechungsgeldern einen "extravaganten" Lebensstil für sich und seine Familie sowie Luxusautos finanziert. Bekri kündigte nach Angaben des Gerichts an, das Urteil zu akzeptieren und auf Revision zu verzichten. Die chinesische Regierung hatte ihren Kampf gegen Korruption auch in den Reihen der KP deutlich verstärkt.
Bekri war während einer Phase besonderer Gewalt in Xinjiang an der Regierung, als im Jahr 2009 fast 200 Menschen getötet wurden. In der Provinz Xinjiang lebt die muslimische Minderheit der Uiguren, gegen die die chinesische Regierung mit großer Härte vorgeht. Mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime befinden sich Menschenrechtsaktivisten zufolge in Lagern, in denen die Insassen laut jüngst veröffentlichten geheimen Regierungsdokumenten unter unmenschlichen Bedingungen leben.
(C. Fournier--BTZ)