Inhaftierter Kurdenpolitiker Demirtas nach Atemnot in Behandlung
Der in der Türkei inhaftierte führende Kurdenpolitiker Selahattin Demirtas ist nach akuten Atembeschwerden zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem seine Partei einen Mangel an medizinischer Hilfe kritisiert hatte. Wie die Staatsanwaltschaft in Edirne am Montag mitteilte, wurde der frühere Vorsitzende der Demokratischen Partei der Völker (HDP) für eine detaillierte Untersuchung in ein örtliches Krankenhaus transportiert.
Zuvor hatte seine Schwester und Anwältin mitgeteilt, dass er wegen akuter Atembeschwerden in seiner Zelle ohnmächtig geworden sei. "Unser Mandant und mein älterer Bruder Selahattin Demirtas hat am 26. November um 05.30 Uhr wegen Drucks auf der Brust und Atemproblemen sein Bewusstsein verloren", schrieb Aygül Demirtas am Montag im Kurzmitteilungsdienst Twitter und beklagte einen Mangel an medizinischer Hilfe.
Demirtas sei zwar in die Notaufnahme gebracht worden, doch sei ihm eine umfassende Kontrolle im Krankenhaus verweigert worden. "Obwohl sieben Tage vergangen sind, wurde Demirtas nicht in ein Krankenhaus verlegt", schrieb seine Schwester. Auch Demirtas Partei warf der Regierung vor, ihrem früheren Vorsitzenden die medizinische Behandlung zu verweigern, und forderte eine vollständige Untersuchung in einem Krankenhaus.
(C. Fournier--BTZ)