"Sea-Watch-3"-Kapitänin bleibt vorerst unter Hausarrest
Die in Italien festgenommene deutsche Kapitänin der "Sea-Watch 3", Carola Rackete, bleibt vorerst unter Hausarrest. Das Gericht im italienischen Agrigent habe die Entscheidung auf Dienstag vertagt, teilte die Hilfsorganisation Sea-Watch am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die 31-jährige Deutsche wird beschuldigt, ein Schnellboot der italienischen Polizei und die Menschen an Bord in Gefahr gebracht zu haben. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.
Am Montagnachmittag war sie einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Rackete war in der Nacht zum Samstag festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, nachdem sie ihr Schiff "Sea-Watch 3" mit 40 Migranten an Bord trotz des Verbots der italienischen Behörden in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa gesteuert hatte. Dabei stieß die "Sea-Watch 3" gegen ein Schnellboot der Polizei, das das Schiff am Anlegen hindern wollte.
Wegen Widerstands gegen ein Kriegsschiff drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft. Ihr werden überdies Beihilfe zur illegalen Einwanderung sowie Verletzung italienischer Hoheitsgewässer vorgeworfen.
(F. Burkhard--BTZ)