Ermittler im Mordfall Lübcke finden Waffenversteck von Stephan E.
Nach dem Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke haben die Ermittler Medienberichten zufolge Waffen des Tatverdächtigen Stephan E. gefunden. Nach dem Geständnis des mutmaßlichen Täters wurden in der Nacht zum Donnerstag mehrere Objekte durchsucht, wie BERLINER TAGESZEITUNG erfuhr. Der mutmaßliche Vermittler und der mutmaßliche Verkäufer der Waffen wurden demnach vorläufig festgenommen.
In seinem Geständnis gab E. dem Bericht zufolge an, über zahlreiche Waffen verfügt zu haben. Er nannte demnach auch Details, wie er sich diese beschafft hatte. Er habe auch die Verstecke offenbart. Die Ermittler hätten daraufhin Waffen in einem Erddepot auf dem Gelände seines Arbeitgebers gefunden. Insgesamt handele es sich um fünf Waffen.
Die beiden festgenommenen Männer sollen dem geständigen Stephan E. die Waffen vermittelt und verkauft haben. Bei dem mutmaßlichen Vermittler handelt es sich laut dem Bericht um einen Mann aus Kassel, der mutmaßliche Verkäufer stammt demnach aus Nordrhein-Westfalen. Die Bundesanwaltschaft ermittle gegen beide wegen Beihilfe zum Mord.
Ob sie über Verbindungen in die rechtsextremistische Szene verfügten, sei bisher nicht bekannt. Es gebe aber zumindest bei dem mutmaßlichen Vermittler der Waffen Hinweise darauf. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien NS-Devotionalien beschlagnahmt worden.
Generalbundesanwalt Peter Frank hatte am Mittwoch das Geständnis von Stephan E. öffentlich gemacht. Er bezeichnete sich demnach als Einzeltäter. Die Ermittler überprüfen dies aber noch. Lübcke war Anfang Juni aus nächster Nähe erschossen worden. Stephan E. war in der Vergangenheit vom Verfassungsschutz als gewaltbereiter Rechtsextremist eingestuft worden.
(O. Joergensen--BTZ)