IWF: Lagarde "geehrt" durch Spekulationen über EU-Spitzenjob
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht sich geschmeichelt durch Spekulationen, sie könne als künftige Präsidentin der EU-Kommission oder des Rates der EU-Mitgliedstaaten in Frage kommen. "Ich bin sehr geehrt, manchmal Teil dieses europäischen Transfermarktes zu sein", sagte die ehemalige französische Finanzministerin am Donnerstag in Luxemburg. Sie habe beim IWF aber eine Mission und ein Mandat. "Ich erfülle meine Mission und mein Mandat."
Die 63-jährige Lagarde ist seit 2011 IWF-Chefin und die erste Frau auf dem Führungsposten der wichtigen Finanzorganisation. Ihre zweite Amtszeit endet Mitte 2021.
Die EU muss nach der Europawahl von Ende Mai mehrere Spitzenposten neu besetzen. Besonders umstritten ist die Nachfolge für EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, dessen Amtszeit im Oktober endet. Das Europaparlament pocht darauf, dass Kommissionschef nur ein Spitzenkandidat der Parteien bei der EU-Wahl werden kann. Die EU-Staats- und Regierungschefs schließen aber andere Bewerber nicht aus.
Anspruch auf das Amt erhebt insbesondere der CSU-Politiker Manfred Weber, der für die konservative Europäische Volkspartei (EVP) Spitzenkandidat bei der Wahl war. Sie wurde erneut stärkste Kraft im EU-Parlament. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht Weber wegen fehlender Regierungserfahrung aber die Eignung für den EU-Spitzenjob ab.
(O. Karlsson--BTZ)