UNO: 56 Menschen binnen einer Woche bei Kämpfen in Libyen getötet
Bei Kämpfen in Libyens Hauptstadt Tripolis sind in den vergangenen sechs Tagen 56 Menschen getötet und 266 weitere verletzt worden. "Tausende Menschen sind aus ihren Häusern geflüchtet, andere sind in Kampfgebieten eingeschlossen", teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag mit. Die Vereinten Nationen bemühten sich, die überlasteten libyschen Krankenhäuser zu unterstützen.
Der Militärführer Chalifa Haftar und die UN-gestützte Regierung der nationalen Einheit liefern sich derzeit erbitterte Gefechte um Tripolis. Die Krise, die seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi 2011 im Land herrscht, verschärft sich dadurch zunehmend.
Die WHO entsandte nach eigenen Angaben Notfallteams in Krankenhäuser an der Front, unter anderem um die Vorräte an Medikamenten aufzufüllen. Ein anhaltender Konflikt mit weiteren Toten würde "die begrenzten Vorräte im Gebiet leeren und die Gesundheitsinfrastruktur weiter beschädigen", warnte Syed Jaffar Hussain, WHO-Abgesandter für Libyen. Die UN-Hilfsmaßnahmen um Tripolis würden durch "fortdauernden Beschuss und bewaffnete Zusammenstöße, auch in dicht besiedelten Wohngebieten" behindert.
Zugleich wuchs die Sorge über die Lage von Flüchtlingen in Tripolis, die auf ihrem Weg nach Europa in Libyen festgenommen wurden und unter schwierigen Bedingungen inhaftiert sind. Das UN-Flüchtlingshilfswerk rettete nach eigenen Angaben bereits 150 Menschen aus einem Auffanglager. Inmitten der Kämpfe sei es schwierig die Flüchtlinge zu versorgen, erklärte die WHO.
(N. Lebedew--BTZ)