Tsipras erstmals seit Einigung im Namensstreit zu Besuch in Nordmazedonien
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Dienstag zum ersten Mal seit der Beilegung des jahrzehntelangen Namensstreits das Nachbarland Nordmazedonien besucht. In der Hauptstadt Skopje wurde er von seinem nordmazedonischen Kollegen Zoran Zaev empfangen. Nach politischen Gesprächen und einer Pressekonferenz stand die gemeinsame Teilnahme an einem Wirtschaftsforum auf dem Programm.
Nordmazedonien erhofft sich von Griechenland Wirtschaftshilfe. Vor dem Besuch sagte Zaev der Nachrichtenagentur AFP, Athen plane Investitionen in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro im Nachbarland, das wesentlich kleiner ist als Griechenland und ihm an Wirtschaftskraft deutlich nachsteht. "Die Republik Nordmazedonien wird aus dem Abkommen großen wirtschaftlichen Nutzen ziehen, der wie ich glaube in allen Wirtschaftsbereichen sichtbar werden wird", sagte Zaev.
Tsipras und Zaev hatten sich Mitte vergangenen Jahres auf den neuen Landesnamen Nordmazedonien geeinigt und damit einen Schlussstrich unter den seit 1991 andauernden Konflikt gezogen.
Aus Sicht Griechenlands war der Name Mazedonien, den sich die ehemalige jugoslawische Teilrepublik nach ihrer Unabhängigkeit gegeben hatte, Teil des griechischen Nationalerbes und markierte zudem einen Anspruch auf die nordgriechische Provinz Makedonien. Nach dem Abkommen mit Griechenland, das mittlerweile von beiden Parlamenten gebilligt worden ist, steht auch einem Beitritt Nordmazedoniens zur Nato nichts mehr im Wege.
(N. Lebedew--BTZ)