IS-Sympathisant wegen ICE-Anschlägen in Deutschland in Österreich festgenommen
Nach ICE-Anschlägen in Bayern und in Berlin ist ein mutmaßlicher Sympathisant der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Wien festgenommen worden. Der 42-Jährige Iraker gelte als dringend tatverdächtig, teilten die Ermittler in München und Berlin am Mittwoch mit. Er soll am 7. Oktober auf der ICE-Strecke Nürnberg-München und im Dezember in Berlin-Karlshorst Anschläge auf den Bahnverkehr verübt und dabei unter anderem eine IS-Flagge hinterlassen haben.
Menschen kamen durch die Anschläge nicht zu Schaden. Bei dem Anschlag im bayerischen Allersberg soll der Mann mit Metallteilen verstärkte Holzkeile auf den Gleisen aufgebracht haben, um einen ICE zum Entgleisen zu bringen. Ein Zug überfuhr die Hindernisse und wurde dabei leicht beschädigt. In Tatortnähe entdeckten die Ermittler in arabischer Sprache verfasste Drohscheiben und Schmierschriften mit IS-Bezug. Bei dem vergleichbaren Anschlag in Karlshorst entdeckten die Ermittler ebenfalls Schriftstücke und eine IS-Flagge.
Der Tatverdächtige sei am Montag festgenommen worden. Gegen ihn liegt demnach ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Wien unter anderem wegen des Verdachts terroristischer Straftaten, des versuchten Mordes, der schweren Sachbeschädigung und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Vom Amtsgericht München liege ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr vor.
(N. Nilsson--BTZ)