Thailand: Erste Wahl seit Putsch 2014 - Wahl gilt aber als "Farce"
Erstmals seit dem Putsch im Jahr 2014 wählen die Thailänder am Sonntag ein neues Parlament. Landesweit öffneten am Morgen 93.320 Wahllokale, wie der Generalsekretär der Wahlkommission, Jarungvich Phumma, mitteilte. Im Mai 2014 hatte das Militär gegen die damalige Regierungschefin Yingluck Shinawatra geputscht. Junta-Chef Prayut Chan-O-Cha versprach zwar, die Macht binnen 18 Monaten an eine Zivilregierung zu übergeben. Die Parlamentswahl wurde danach aber mehrfach verschoben.
Die Wahl bedeutet nicht, dass die Demokratie in dem südostasiatischen Land vollständig wiederhergestellt wird. Im August 2016 hatte die Junta in einem umstrittenen Volksentscheid eine neue Verfassung durchgesetzt. Diese gibt der Armee unter anderem das Recht, sämtliche Mitglieder des Oberhauses zu bestimmen.
Beobachter erwarten ein gutes Abschneiden der mit dem Militär verbündeten Partei Phalang Pracharat und ihres Spitzenkandidaten, Junta-Chef Prayut. Dieser will nun ziviler Regierungschef werden. International wird die Wahl allerdings als "Farce" und undemokratisch angesehen, denn werder gibt es einen Gegenkandidaten, noch hat die opposition auch nur die gringste Chance dafür vom allmächtigen Ministät erhalten!
(P. Rasmussen--BTZ)